Königswinter und Cognac feiern 30 Jahre Freundschaft

Mit einem Festakt im Jardin Public in Cognac feierten Bürger beider Städte ihre 30-jährige Freundschaft. Im Beisein der Altbürgermeister Francis Hardy (Cognac) und Herbert Krämer (Königswinter) hoben die heute Verantwortlichen in ihrer Ansprache die Wichtigkeit solcher Partnerschaften, gerade im heutigen Umfeld hervor. Einmal vor Ort, nutzte der Königswinterer Bürgermeister Peter Wirtz seine Anwesenheit für die Teilnahme am 10 km Stadtlauf in Cognac. Er startete für den TV Königswinter.
Ausführlicher Bericht
Bericht der französischen Zeitung „Charente Libre“
Bericht des General-Anzeiger Bonn

Boule-Turnier am 14. Juli – eine runde Sache

Einer Tradition folgend, trafen sich Mitglieder und Freunde des Partnerschaftsvereins Königswinter-Cognac am Französischen Nationalfeiertag zum Boule-Turnier im Bürgerpark in Niederdollendorf. Bei hervorragendem Wetter konnte Organisator Clemens Feugmann am Ende die drei Erstplatzierten mit einem Preis auszeichnen:
1. Renate Gieraths
2. Robert Lemmer
3. Peter Markhoff
Die gelungene Veranstaltung klang mit einem gemütlichen Beisammensein bei französischer Musik im Weinhaus Bredershof aus.
 

Alambic im Bahnhof Königswinter

Nach einem langen Dornröschenschlaf ist der Bahnhof in der Königswinterer Altstadt wieder geöffnet. Früher kaufte man dort Fahrkarten oder wartete auf den Zug, heute dient er als Café. Die alten Glasfenster, auf denen Königswinterer Firmen und Sehenswürdigkeiten zu sehen sind, wurden ebenfalls restauriert und sind heute so etwas wie ein Schmuckstück des Gebäudes. Einem Cognac-affinen Besucher fällt natürlich sofort die Alambic (Brennblase) auf, die dort im Zusammenhang mit der Weinbrennerei Richarz zu sehen ist.
Ja, es gab schon vor der Gründung der Städtepartnerschaft zwischen Königswinter und Cognac im Jahre 1989 rege Beziehungen zwischen den Städten. Die Weinbrennerei Richarz Königswinter, gegründet 1861, bezog seit 1897 sogenannte Brennweine aus dem Anbaugebiet der Charente. Der Großvater unseres Vereinsmitglieds Dorothee Schlange-Schöningen, Carl Richarz sen., kümmerte sich persönlich um den Einkauf vor Ort . Es handelte sich um Naturweine von 7-8%, die auf 23% mit Destillat, eau-de-vie, das aus den gleichen Weinen hergestellt sein sollte, erhöht wurden. Die Brennweine wurden in Kesselwagen per Bahn angeliefert und dann in den Rohbrennblasen in Königswinter mit „feu nu“ (direkte Feuerung nach Charente Art) weiterverarbeitet und vermarktet, zunächst unter der Bezeichnung „Rheincognac“, nach dem Versailler Vertrag als „Deutscher Weinbrand“.  Wenige Jahre nach Kriegsende 1949/50 wurden die alten Verbindungen zu den französischen Geschäftsfreunden wieder aufgenommen bis hin zu einer gemeinsamen Firma in der Charente.

Partnerschaftsverein begleitet Bürgermeister Wirtz nach Verdun

Bei seinem Besuch der Soldatenfriedhöfe von Verdun am 100. Jahrestag des Waffenstillstandes 1918 wurde Bürgermeister Peter Wirtz von einer kleinen Gruppe aus Mitgliedern des Partnerschaftsvereins begleitet, darunter der Vorsitzende Karl Schmitz und sein Vorgänger Karsten Hinrichs.
Die Idee zum Treffen der beiden Bürgermeister in Verdun war während des Besuchs der Cognacer in Königswinter im Juni entstanden. Man stellte fest, dass nahezu jede französische und jede deutsche Familie vor zwei bis drei Generationen von dem bis dahin mörderischsten aller europäischen Kriege betroffen war, und so lag es nahe, sich auf die Suche nach dem Namen je eines gefallenen Soldaten aus den beiden Städten zu machen. Der „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ verfügt über umfangreiche Gefallenenlisten und konnte helfen. Bald waren die Gräber eines 29-jährigen Franzosen aus Cognac und eines 21-jährigen Deutschen aus Königswinter gefunden, deren Leben, wie das von Millionen anderer junger Männer, in den Schützengräben von Verdun ein gewaltsames blutiges Ende gefunden hat.
Die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ hat nicht nur in den Geschichtsbüchern, sondern sehr konkret in den Familien, auch der beiden Partnerstädte, stattgefunden. Und genau hier, in den Familien und zwischen den Menschen beider Nationen, hat in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts endlich ein nachhaltiger Versöhnungsprozess begonnen, der bis heute andauert. Nicht zuletzt die vielen deutsch-französischen Städtepartnerschaften, darunter die zwischen Königswinter und Cognac, erfüllen die Versöhnung mit Leben und sind die Garantie dafür, dass eine Feindschaft wie die im Ersten Weltkrieg unsere Völker nie wieder entzweien kann.
Weil durch die Blumenniederlegung an den beiden Gräbern der Gedanke der Versöhnung und Partnerschaft in beispielhafter Weise ausgedrückt wurde, war die Teilnahme den Mitgliedern des Partnerschaftsvereins ein wirkliches Anliegen.
Die Bürgermeister Peter Wirtz (links) und Michel Gourinchas am Mahnmal in Douaumont
 
Wortlaut der Rede des Cognacer Bürgermeisters Michel Gourinchas (in Französisch / in Deutsch)
Bericht der Bonner Rundschau
Bericht des General-Anzeiger Bonn
Pressemitteilung der Stadt Königswinter